Der Berger des Pyrénées – Porträt einer vielGESICHTigen Rasse
Bei einem Minimum an Größe
(40 – 46 cm Hündinnen /42 – 48 cm Rüden; plus/minus 2 cm bei besonders typischen Exemplaren)
und Gewicht (8 – 12 kg)
besitzt der Langhaar-Berger des Pyrénées ein Maximum an Energie.
Sein Gesicht hat einen einzigartig listigen, aufgeweckten und pfiffigen Ausdruck.
Die dreieckige Form des Kopfes und die klugen, neugierigen Augen unterstützen diesen sympathischen Eindruck.
Der Berger des Pyrénées ist im Gegensatz zu künstlich geschaffenen Rassen – wie z. B. dem Dobermann oder dem Eurasier – eine Rasse, die über Jahrhunderte entwickelt wurde: weniger von Menschen als viel mehr von der Gebirgslandschaft der Pyrenäen und vom ursprünglichen Verwendungszweck, nämlich dem weitgehend selbständigen Hüten von Herden (Schafherden, gemischte Herden, die aus Pferden, Ziegen, Schweinen und Schafen bestehen).
Um diese Arbeit im Hochgebirge zu bewältigen, braucht der Hütehund ein hohes Maß an Intelligenz, Eigenwillen und Vorsicht, viel Mut und Energie.
Die Rasse trägt diese natürlichen Anlagen in sich, die zuerst der Züchter in seiner Zuchtplanung und nach ihm der Käufer in der Erziehung des Welpen respektieren und leiten sollte.
Es gibt den „langhaarigen“ Pyrenäen-Hütehund, und zwar in einer Variante, die auf der hinteren Körperhälfte mehr oder weniger stark zotthaarig ist (das ist der Typ von Bagnères-de-Bigorre), und in einer Variante, die weniger, genauer: kürzere Unterwolle hat bei langem oder mittellangem Deckhaar (das ist der Typ von Arbazzie, von den 1920er Jahren bis 2001 der Wunschtyp des Standards). Diese beiden Varianten sind weltweit verbreitet, wobei der pflegeleichte(re) Arbazzie-Typ heutzutage als Außenseiter geradezu verpönt ist: Die heutige Ablehnung des Basis-Typs ist eine Perversion der pyrenäischen Tradition!
Und es gibt die Variante des glatthaarigen Pyrenäen-Hütehundes, die eine deutlich kürzere Behaarung im Gesicht hat (das ist der eigentliche, traditionelle FaceRase (sprich: Fass Raas = „rasiertes Gesicht“) und weniger langes Fell am Körper,
und es gibt die Variante, die auch am Körper eher „kurz“haarig ist (das ist der Piémont). FaceRase und Piémont dürfen bis zu 54 cm (Rüden) bzw. 52 cm (Hündinnen) groß werden, was aber nicht erstrebenswert ist, damit sie kompatibel mit Langhaar bleiben.